„Das Krabbenbrötchen soll wieder erschwinglich werden.“

Geringe Fänge und ungewöhnlich hohe Preise: Im Fischereijahr 2016 haben sich die Nordsee-Garnelen rar gemacht. Für das neue Jahr hoffen die Fischer auf größere Fänge. Was sonst noch wichtig war und was 2017 auf die Branche zukommt, erklärt Philipp Oberdörffer von der Erzeugergemeinschaft im Interview.

 

Herr Oberdörffer, wie war denn das abgelaufene Fischereijahr?

Wir hatten sehr geringe Fänge und ungewöhnlich hohe Preise. Der Erzeugerpreis pro Kilo lag zeitweise bei über zehn Euro. Dadurch werden die Betriebe vermutlich trotz 30 bis 40 Prozent geringerer Anlandung einen sehr guten Umsatz machen. Die Fischer wissen aber, dass die Schmerzgrenze für den Verbraucher erreicht ist. Wir hoffen, dass sich die Fangmengen im nächsten Jahr normalisieren und das Krabbenbrötchen wieder erschwinglich wird.


Was bewegt die Krabbenfischer im kommenden Jahr?

Die hohen Preise werden die Branche auch 2017 begleiten. Denn erst ab Spätsommer kommt die neue Krabben-Generation in die Netze. Wir sind gespannt, wie sich die Fänge dann entwickeln. Das zweite große Thema ist die Zertifizierung durch den Marine Stewardship Council (MSC). Die hiesigen Krabbenfischer und die Kollegen aus Dänemark und den Niederlanden haben sich auf den Weg gemacht, sich ihre Nachhaltigkeit bescheinigen zu lassen. Die Experten planen, Ende 2016 eine erste Bewertung unserer Maßnahmen zu veröffentlichen. Dann werden wir sehen, wo wir uns noch verbessern müssen und können das gemeinsame Management mit unseren Partnern in den kommenden Jahren anpassen. Ein entscheidendes Thema hierbei ist die Vergrößerung der Netzmaschen. Da kooperieren wir gut mit der Wissenschaft. Grundsätzlich profitieren wir sehr von dieser Zusammenarbeit. Wir wollen uns daher auch künftig bei Forschungsprojekten einbringen.


Wo sehen Sie die größte Herausforderung?

Worum wir immer wieder kämpfen, sind unsere Fanggebiete. Sie müssen auch künftigen Fischergenerationen erhalten bleiben. Das ist für uns eine permanente Aufgabe, der wir uns mit sehr viel Energie widmen.

 

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